Jakobus der Ältere (auch: der Große)
Gedenktag katholisch: 25. Juli
Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr. - latein.) Apostel, Märtyrer
* am See Gennesaret in Galiläa, dem heutigem Jam Kinneret in Israel
† um Ostern 43 in Jerusalem in Israel
Jakobus war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes, beide gehörten zu den erstberufenen Jüngern. Jesus gab den zwei Brüdern wegen ihres Eifers den Beinamen Donnersöhne (Mk 3, 17). Jakobus zählte neben seinem Bruder und Petrus zu den drei bevorzugten Jüngern, die bei der Verklärung Jesu und in seiner Todesangst im Garten Getsemani (Mk 14, 33) dabei waren.
Während die Apostelgeschichte vom Wirken Petrus 'und Johannes' ausführlich berichtet, wird von Jakobus nur die Hinrichtung durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 erwähnt; Jakobus war somit der erste Märtyrer unter den Aposteln. In Spanien verbreitet ist die Überlieferung, dass Jakobus dort gleich nach der Himmelfahrt Christi gepredigt und Jünger geworben habe mit der Prophezeiung, dass er nach seinem Tod dort Unzählige bekehren werde. Jakobus' Grab soll vergessen worden sein, bis er sich dem Eremiten Pelagius auf dem so genannten Sternenfeld, spanisch Compostela, - einer vorchristlichen Nekropole – offenbarte. 813 wurde dort mit dem Bau eines Wallfahrtszentrums begonnen, am 25. Juli 816 – daher der Gedenktag - wurden Jakobus' Reliquien in der neuen Kirche beigesetzt.
Im 9. Jahrhundert wurde von den Königen Alfons II. und Alfons III. eine Basilika errichtet, Santiago de Compostela wurde ein Wallfahrtsort für Nordspanien. Um 930 sind dann erstmals Wallfahrer aus Süddeutschland nachgewiesen. Im 11./12. Jahrhundert wurde Santiago - besonders gefördert durch die Reformen von Cluny - zu einem der größten Wallfahrtszentren des Abendlandes, durch ganz Europa führten feste Wege dorthin. 1078 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die 1128 geweiht wurde. Seit 1122 gilt jedes Mal, wenn der Gedenktag auf einen Sonntag fällt, das Jahr als heiliges - so das Jahr 2010 und das Jahr 2021.
Bis ins 15. Jahrhundert zog Santiago de Compostela mehr Pilger an als Rom oder Jerusalem. In Skandinavien nannte man Spanien zu jener Zeit Jakobsland. Die Pilger auf dem Camino, dem Jakobsweg, erhielten am Ziel damals eine Muschel, mit der sie dann ihren Pilgerhut zierten. 1504, nach dem Ende der Reconquista, wurde die Universität gegründet, die heute zu einer der größten in Europa gehört. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verloren die Pilgerfahrten nach Santiago an Bedeutung, im 19. Jahrhundert wurden auch viele der kostenlosen Unterkünfte für Pilger entlang der Wege aufgegeben.
Seit den 1970er-Jahren ist die Wallfahrt nach Santiago de Compostela nicht nur als touristisches Erlebnis wieder modern geworden. Viele Menschen unternehmen die Pilgerreise auch auf der Suche nach erlebter Spiritualität oder nach sich selbst zeitaufwändig zu Fuß, per Fahrrad oder auf dem Pferd. Wer wenigstens 100 km zu Fuß oder 200 km mit dem Fahrrad hinter sich gebracht hat und dies durch Stempel in seinem Pilgerpass nachweisen kann, erhält im Pilgerbüro die ersehnte Urkunde
Attribute: als Pilger, als Ritter (Maurentöter), mit Muschel Patron von Spanien und Innsbruck; der Krieger, Arbeiter, astenträger, Seeleute, Hutmacher, Strumpfwirker, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten; der Pilger und Wallfahrer; für das Wetter, für Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Rheumatismus
mbr/Heiligenlexikon.de
Wussten Sie schon:
"Die Kapelle in Werthhoven ist einer der ältesten Sakralbauten des Rheinlandes, die schon im Jahr 770 erwähnt wird. Als Jakobuskapelle wird sie erstmalig im Jahr 1498 genannt."
"Den Turm der Jakobuskapelle schmückt ein Kreuz mit Enden in Lilienform, die auf das Kreuz des Santiago Ritterordens hinweisen. Schon seit langem ist sie ein Anlaufpunkt für Pilger aus dem Rheinland auf dem Weg nach Santiago de Compostela."
"Neben dem heiligen Jakobus wird in Werthhoven der heilige Sebastian als zweiter Patron verehrt. Zu ihm wurde in der Kapelle während einer Pestepidemie Ende des 17. Jahrhunderts gebetet und der Ort wurde von der Pest verschont."