WEIHNACHTSKURZGESCHICHTE AUS PÖSSEM

In Werthhoven, das von seinen Bewohnern liebevoll Pössem genannt wurde, lag ein besonderer Dezemberabend über Feldern und Obstwiesen. Eine Geschichte von verschwundenen Strohpuppen, einem lebendigen Adventskalender und der Wärme eines Dorfes in der Weihnachtszeit.

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Bild 2Vor der alten Kapelle bereitete der Bürgerverein das nächste Türchen des lebendigen Adventskalenders vor. Alwin, der erste Vorsitzende, stand unter dem kleinen Kapellenvordach und kämpfte mit einer Lichterkette, die hartnäckig dunkel blieb.

Da kam Friedrich Schreyer, der ehemalige Dorfschullehrer, mit einer raschelnden Papiertüte heran. "Alwin", begann er ernst, "wir haben ein Problem." "Wenn die Lichter wieder spinnen, schmeiß ich alles in den Rhein", murmelte Alwin. "Nein", sagte Friedrich. "Jakob und Adele sind verschwunden."

Alwin fuhr herum. Die beiden großen Strohpuppen, die normalerweise stolz am Dorfeingang standen, waren seit Jahren ein Wahrzeichen von Pössem - und sie bewegten sich garantiert nicht von selbst. "Weg? Einfach weg?" Friedrich nickte. "Nur ein paar Strohhalme am Kapellenpfad."

Aus der Kapelle erklangen nun die Stimmen der Bewohner des Jakobushauses, die für den Abend Weihnachtslieder probten. Kurz darauf kamen die Kinder der Kita Maulwurfshügel, die ihren selbstgebastelten Schmuck an den Kapellenbaum hängen wollten. Der Abend musste weiterlaufen, egal was mit den Strohpuppen passiert war.

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"Und was hast du in der Tüte?", fragte Alwin. Friedrich zog vorsichtig ein altes Foto hervor - vergilbt, leicht eingerissen. Darauf war die Kapelle zu sehen, verschneit wie heute, und im Hintergrund die alte Scheune von Herbert. "Ich glaube", sagte Friedrich leise, "hier steckt ein Hinweis."

Nachdem das Adventstürchen feierlich geöffnet und das letzte Lied verklungen war, machten sich die beiden Männer heimlich auf den Weg zur Scheune. Über den frostigen Obstweg gelangten sie zu Herbert Hof - und hörten schon von weitem gedämpftes Lachen.

Als sie die Scheunentür öffneten, trauten sie ihren Augen kaum: Jakob und Adele standen mitten im Raum - unversehrt, aber neu geschmückt. Um sie herum eine fröhliche Gruppe Dorfkinder

"Überraschung!", rief die kleine Marie. "Wir wollten die Strohpuppen für das Jakobushaus schöner machen! Sie sollen morgen beim Adventstürchen dort stehen!"

Alwin und Friedrich blickten sich an 4 erst ungläubig, dann gerührt. Kein Geheimnis, kein Diebstahl. Nur Pössem, wie es leibt und lebt.

Bild 4Gemeinsam brachten Alwin und Friedrich die Kinder samt Jakob und Adele zurück zur Kapelle. Die Strohpuppen trugen nun bunte Schleifen aus Filz, einen Papierstern und sogar einen selbstgebastelten Schal - eindeutig Kinderkunst, aber voller Herz.

"Stellt sie rechts neben den Baum", sagte Alwin zufrieden. "Da sieht sie jeder."

Die Kinder zogen ab, fröhlich und stolz. Friedrich klopfte Alwin auf die Schulter. "Na siehst du? Kein großes Rätsel. Nur ein bisschen kindliche Kreativität."

Alwin nickte... und trat im selben Moment auf die Kabelverbindung der Lichterkette. Ein leises knack - und plötzlich flammte die ganze Kapelle in warmem Licht auf. "Ha!", rief Alwin triumphierend. "Ich hab's repariert!"< Doch hinter ihm hob Friedrich die Augenbrauen. ">Alwin... du bist nur auf den Stecker getreten."

Einen Moment war es still. Dann brach die ganze Dorfgemeinschaft in Lachen aus. Selbst Alwin musste grinsen. "Na gut", sagte er. "Dann nennen wir es halt Teamarbeit."

Der Weihnachtsbaum funkelte, die Strohpuppen standen wieder an ihrem Platz, und über Pössem lag ein Lächeln, das selbst die kalte Nacht wärmer machte.

EIN DORF, EIN BISCHEN CHAOS
- UND GANZ VIEL WEIHNACHTEN


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